FAQ´s Hochtemperaturfette
Woran erkenne ich ein gutes Hochtemperaturfett?
Am Grundöltyp und der Angaben der Temperatur für einen "dauerhaften" Einsatz. Ein Hochtemperaturfett auf Basis PAO und einer Temperaturangabe von 220°C ist unrealistisch und bezieht sich lediglich auf eine sehr kurze, zeitlich nicht definierte Zeitspanne. Schmierfette auf PFPE-Basis können dageben bedenkenlos den angegebenen Temperaturangaben ausgesetzt werden. Allerdings sind auch hier verschiedene Typen zu berücksichtigen.
Wir oft muss bei einem Hochtemperaturfett nachgeschmierte werden?
Das hängt vorwiegend von der Temperatur sowie dem Verdicker und dem Grundöl des Schmierfettes ab. Die Temperatur führt zu einer sehr schnellen Alterung. Dabei geht man davon aus, dass sich ab 60°C die Lebensdauer sich mit jeden weiteren 10°C halbiert.
Welche maximale Einsatztemperatur sollte ein Hochtemperaturfett haben?
Mindestens 20°C über der tatsächlichen Einsatztemperatur. Je größer der Abstand umso länger die Nachschmierintervalle.
Warum sind einige Hochtemperaturfette so teuer und andere günstig?
Das liegt an den Rohstoffen. Schmierfette auf PFPE-Basis können je nach Typ bis zum 50-fachen eines einfachen Hochtemperaturfettes kosten. Dafür haben sie auch eine bis zum 1000-fachen Lebensdauer was sehr lange Nachschmierintervalle ermöglicht.
Das Hochtemperaturfett funktioniert nicht.
Das kann mehrere Ursachen haben. Zu hohe Temperaturen und zu lange Nachschmierintervalle. Das Schmierfett ist von der Temperaturbelastung überfordert. Die mechanische Last ist zu hoch oder in der Zuführung thermisch vorgealtert.
Wir setzten ein sehr teures Hochtemperaturfett ein, kann ich auch ein Günstigeres verwenden?
Das kommt auf den Temperatureinsatzbereich an. Bei Temperaturen unter 210°C gibt es kostengünstigere Hochtemperaturfette die nicht auf PFPE-Basis sind. Allerdings muss hier häufiger und viel nachgeschmiert werden.
Das von uns eingesetzte Fett ist sehr teuer und kostet über 1000€/kg. Gibt es Alternativen?
Insofern keine radioaktive Belastung vorliegt gibt es kostengünstigere Hochtemperaturfette die ggf. sogar dem Eingesetzten überlegen sein können.
Bei einem Hochtemperaturlager wurde mit dem falschen Fett abgeschmiert. Was sind die Folgen und was kann ich tun?
Das falsche Fett wird man nur schwer ohne Ausbau des Lagers zu 100% herausbekommen. Erfahrungsgemäß erhält man mit dem Durchschmieren mit der Menge des 3-fachen Lagerfreiraumes ein Maximum des Falschfettes raus. Ein Rest von ca. 15-20% wird erst mit vielen Nachschmierungen weniger.
Das Hochtemperaturfett wird nach wenigen Tagen schwarz oder braun. Was bedeutet das?
Das Fett ist thermisch sehr stark belastet und sollte nachgeschmiert werden.
Wir haben mehrere Hochtemperaturfette ausprobiert und keines verbessert die Laufzeit.
Das kann an folgenden Ursachen liegen: Der Lagergeometrie, dem Fettaustritt, der Lagerabdichtung, der Nachschmiermenge und -Frequenz und letztendlich die Fetttypen die eingesetzt wurden.
Woran erkenne ich die Verträglichkeit bzw. Mischbarkeit der Hochtemperaturfette untereinander?
Wenn man nicht weis was es genau ist, einfach beide Fette in gleicher Menge vermischen und 24-48h ruhen lassen. Zeigen die Fette eine Tendenz zur Entmischung sind sie unverträglich. Fette auf PFPE-Basis sind grundsätzlich nur mit Fetten auf gleicher Basis mischbar.
Das Hochtemperaturfett wird fest und hart. Woran liegt das?
Das Fett ist thermisch überlastet und der Nachschmierintervall zu kurz.
Die Anlage hat sehr viele unterschiedliche Lager die unterschiedlich hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
Verwendet man für jedes Lager das passende Fett ist die Verwechslung unausweichlich. Das Hochtemperaturfett für das am stärksten Belastete Lager wird für alle anderen weniger belasteten verwendet. Der Nachmierintervall richtet sich an dem des Kürzesten.
Gibt es PIFAS-freie Hochtemperaturfette?
Bis 200°C gibt es schon lange PTFE und PFPE freie Alternativen. Bei höheren Temperaturen wird das schon schwieriger da die Trägeröle ab diesen Temperaturen verbrennen oder verdampfen. Am Ende verbleibt eine Trockenschmierung z.B. Graphit oder MoS2 die eine häufige Nachschmierung erfordert.